Kann jeder Nierenkranke transplantiert werden?
Eine neue Niere zu bekommen ist ein besonderer Einschnitt im Leben. So werden viele Gespräche geführt, und es ist wichtig, dass Sie sich mit dem Ablauf der Aufnahme auf der Warteliste, dem Eingriff selbst und dem Verlauf nach der Operation rechtzeitig vertraut machen. Auch die medizinischen Zusammenhänge, die Bedeutung der lebenslangen Medikation (Medikamente, die die körpereigene Abwehr unterdrücken) und der regelmäßigen Nachuntersuchungen sollten Ihnen bekannt sein.
Eine prinzipielle Altersgrenze gibt es nicht, jedoch darf das Risiko einer Transplantation nicht die Vorteile überwiegen. Nach dem Gesetzt sind für alle Transplantationen zwei Kriterien wichtig: Dringlichkeit und Erfolgsaussichten. Patienten mit weiteren schweren Erkrankungen beispielsweise des Herzens, der Leber oder der Lunge mit einem hohen Risiko die Operation selbst nicht zu überstehen, können kein Nierentransplantat erhalten. Gleiches gilt für nicht beherrschte Infektionen, wobei hier wichtig ist, dass nach einer Nierentransplantation Medikamente eingenommen werden müssen, die das Immunsystem hemmen, damit der Körper das neue Organ nicht abstößt. Diese führen allerdings auch dazu, das Infektionen weniger gut bekämpft werden können und damit für den Patienten wesentlich gefährlicher werden. Dies gilt auch für die Bekämpfung von bösartigen Tumoren, sodass bei bestehender Krebserkrankung keine Nierentransplantation durchgeführt wird.
Wichtig ist, dass Sie und das gesamte Team aus Pflegenden, Operateuren, Anästhesisten und Nephrologen und alle die hier zusammenarbeiten, das gleiche Ziel verfolgen: eine gelungene Nierentransplantation mit einem Organ, welches Ihnen eine möglichst lange Zeit ohne Dialyse ermöglicht. Daher stehen Ihnen alle gern zur Seite und helfen Ihnen und auch Ihren Angehörigen, Fragen zu beantworten, Unsicherheiten auszuräumen und Dinge zu klären, auch damit Sie mit allen Belastungen rund um die Transplantation gut klar kommen können.