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Steuerbares Magenband

Das steuerbare Magenband ist der klassische Prototyp einer alleinigen Restriktion. Wir wissen jedoch heute, dass auch hier eine Reihe von hormonellen und nervalen Faktoren eine Rolle bei der Gewichtsabnahme spielen, ohne die physiolo-gischen Details jenseits der mechanischen Restriktion wirk-lich zu verstehen. Durch die Implantation des Magenbandes wird das Magenvolumen in zwei Kompartimente aufgeteilt, in einen kleinen Pouch (Vormagen) von ca. 25 ml und in den Restmagen. Geteilt wird er Magen durch das Magenband mit einer verstellbaren Öffnungsgröße. Die innere Oberfläche des Magenbandes ist eine Art Schlauch und kann mit Flüssigkeit gefüllt und somit aufgedehnt werden. Je nach Füllungszustand ändert sich der innere Durchmesser des Bandes und bedingt somit die Steuerbarkeit des Durchlasses vom Vormagen in den Restmagen. Das Band wird mit der Steuerkammer (Port) durch ein langes Silikonband verbunden. Durch Punktion der Portkammer kann das System gefüllt oder entleert werden. Die Implantation erfolgt laparoskopisch.

Die ersten steuerbaren Magenbänder wurden in Europa vor über 20 Jahren implantiert. Über viele Jahre gehörte die laparoskopische Implantation des verstellbaren Magenbandes zu den häufigsten adipositaschirurgischen Operationen. Aufgrund häufig auftretender Langzeitkomplikationen und der hohen Rate an Therapieversagern wird die Indikation zur Magenbandimplantation heute nur noch sehr selten gestellt.

Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass es im Rahmen der Implantation eines Magenbandes nur selten zu Komplikationen kommt. Andererseits treten typischerweise auch noch Jahre nach der Implantation unter Umständen lebensgefährliche Komplikationen auf. Am häufigsten ist das sog. Slippage, d.h. das Verrutschen des Magens durch das Magenband, wodurch es zu einem oftmals plötzlichen Verschluss der Durchtrittsstelle kommt. Zeichen sind die Unfähigkeit zu trinken und unstillbares Erbrechen. Notfallmäßig muss das Magenband dann entblockt werden, d. h. es muss die gesamte Füllmenge aus dem Portsystem entfernt werden. Gegebenenfalls muss auch notfallmäßig durch eine Operation das Band geöffnet und entfernt werden. Eine weitere unangenehme postoperative Komplikation ist die Magenbandmigration, d. h. das Einwachsen des Magenbandes in den Magen. Eine erneute Gewichtszunahme und Schmerzen im Bereich der Portkammer (ggf. auch Rötung und Schwellung und Infektion) können Zeichen einer Magen-bandmigration sein. In diesen Fällen muss eine endoskopische Diagnostik erfolgen und das Magenband entfernt werden. Auch Infektionen am Portsystem sind nicht selten.

Die Rate an Therapieversagern ist hoch. Wird das Magenband dann ausgebaut, ohne eine gleichzeitige oder zeitnahe Umwandlung in ein anderes adipositaschirurgische Ver-fahren, kommt es in kürzester Zeit zu einer explosionsartigen Gewichtszunahme. Die Umwandlung in einen Magenbypass oder einen Schlauchmagen ist mit einem etwa dreifach erhöhten Risiko verbunden, als wenn diese Operationsverfahren als Primäreingriff durchgeführt würden. Somit relativiert sich das angeblich so niedrige Operationsrisiko des verstellbaren Magenbandes. Neben den Risiken der Spätkomplikationen gehören die Risiko-Erhöhungen der Folge-Operationen eigentlich zu dem Gesamtrisiko der Magenband-Implantation. Und nicht zu den Risiken der Folge-Operation, wie es leider immer dargestellt wird.

Aufgrund der obengenannten Gründe kann die Magenband-Implantation nur noch in besonderen Ausnahmefällen empfohlen werden.

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